In den Pressemitteilungen der Bürgermeister-Kandidat/innen Vollmar und Hofmann über das Wever-Quartier wurde über ein mögliches Wärmenetz diskutiert. Dass Wärmenetzen aus energetischer und Umweltsicht die Zukunft gehört, zeigen Prognosen der Umweltorganisation GermanZero und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu). Lt. dem Gesetzespaket von GermanZero werden derzeit 13,9 %, zukünftig wohl mehr als 20 %, der deutschen Haushalte über Wärmenetze beheizt, davon 17,8 % mit erneuerbaren Energien. Das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) geht in seinem Bericht ‚Wärmenetzsysteme 4.0‘ von einem langfristigen Ausbauziel von 25-30 % aus. Unter Nutzung erneuerbarer Energiequellen stehen Großwärmepumpen in Verbindung mit Geo- oder Solarthermie sowie Biomasseheizungsanlagen zur Verfügung.
Das Risiko sowie die Kosten einer Geothermie-Bohrung für ein Quartier sind ungleich geringer als wenn einzelne Häuslebauer dies für ihr eigenes Gebäude tragen müssen. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie erläutert in seinem Leitfaden für Erdwärmesondenanlagen recht anschaulich die Möglichkeiten der Geothermie.
Ohne Zweifel hat die Planung und Realisierung von Wärmenetzen eine starke individuelle Note. Recht kreative Beispiele finden sich in unserem Beitrag zum Rhein-Hunsrück-Kreis. Die Umsetzungshürden sind i.d.R. nicht in der Technik oder der Finanzierung zu suchen. Die größten Barrieren existieren in den Köpfen der Menschen. Mussten wir uns nicht jahrzehntelang die ‚Geht nicht‘-Abwehr von Politikern und Lobbyisten der Energiewirtschaft und der Automobilbauer zu nachhaltigen Umweltlösungen wie Windkraft, PV, eAutos anhören? Dies alles geht doch, und zwar kostengünstiger und umweltfreundlich.